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  • hannahhertzberg

The Girls' Voices

Hallo zusammen, es gibt wieder Neues aus Thessaloniki!


In meinem heutigen Blogeintrag möchte ich euch von einem ganz besonderen Projekt berichten, das letzte Woche stattfand: Vom 3. bis zum 5. November fand im Flüchtlingsmuseum der Gemeinde Neapolis-Sykeon (einem Stadtteil Thessalonikis, der mit einer wunderschönen Aussicht oben auf dem Berg liegt) eine Ausstellung von Malerei und Fotografie von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen aus dem Camp Casa Base statt. Mithilfe dreier Künstler*innen hatten die Mädchen und jungen Frauen sehr bewegende Kunstwerke angefertigt, die teils sehr persönliche Geschichten widerspiegelten, teils große Probleme wie Ungleichberechtigung, Diskriminierung und das Thema Flucht behandelten. An den drei Ausstellungsabenden durften Julia und ich abwechselnd beim Aufbau der Kunstwerke und beim Empfang mithelfen, um NAOMI zu repräsentieren.



Mit Unterstützung von NAOMI hatten die Künstler*innen im vergangenen Jahr verschieden Mal- und Fotografie-Workshops in Casa Base angeboten. Mit dem Ziel von sozialer Integration und kulturellem Dialog, zielte die Ausstellung darauf, den jungen Frauen durch ihre Kunst einen Kommunikationskanal zur Gesellschaft zu eröffnen. Auf diese Weise konnten ihre Stimmen, Geschichten, Probleme und Wünsche für die Zukunft gehört werden.




Während der drei Ausstellungstage waren die Künstlerinnen ebenfalls anwesend und freuten sich sehr über das große Interesse der Besucher*innen. Auf eine sehr berührende Weise erklärten sie die verschiedenen Fotografien, die Geschichten dahinter und den Prozess der gemeinsamen Arbeit. Insbesondere das Gespräch mit einer jungen Afghanin hat mich sehr berührt. Sie erzählte mir, dass sie in Afghanistan aufgrund der gefährlichen Lage in ihrer Heimatstadt nicht zur Schule oder zum Einkaufen gehen konnte, praktisch gar nicht das Haus verlassen konnte. Als Mädchen wäre sie behandelt worden, als sei sie nichts wert. Nach dem Tod ihres Vaters flüchtete sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Griechenland. Obwohl die Lebenssituation im Camp natürlich auch nicht optimal ist, sei sie unglaublich froh hier zu sein, das erste Mal in ihrem Leben fühle sie sich sicher. Insbesondere das Kunstprojekt habe ihr gezeigt, was sie als Frau alles machen kann und wie viel sie in Wahrheit wert ist. Immer wieder erklärte sie mir voller Selbstbewusstsein, dass sie wisse, wie stark sie ist und wie glücklich sie über das Projekt und den Erfolg der Ausstellung sei, sie fühle sich so frei wie ein Schmetterling.

Außerdem war es ihr sehr wichtig zu berichten, mit welchen Schwierigkeiten und Vorurteilen sie als

geflüchtete Person konfrontiert wird und dass sie trotzdem versucht, für sich einen guten Weg zu finden.



Ihre Offenheit, ihr Mut und ihr starker Einsatz haben mich sehr beeindruckt und berührt. Ich bin einfach nur dankbar für dieses tolle Gespräch und für den Einblick, den mir diese Ausstellung ermöglicht hat. Ich wünsche den jungen Frauen, dass sie diese Kraft, ihren Mut und ihre positive Einstellung beibehalten und auf diese Weise neben mir noch viele weitere Menschen inspirieren werden.



Ich hoffe sehr, dass auch ihr durch diesen Blog-Eintrag The Girl's Voices hört und die Atmosphäre der Ausstellung ein Stück weit nachempfinden könnt! Wenn ihr gerne noch nähere Einblicke in das Kunstprojekt haben möchtet, kann ich euch sehr empfehlen dieses YouTube-Video anzugucken: https://www.youtube.com/watch?v=_LClKOSifq0. Dort stellen die Mädchen des Projekts ihre Kunstwerke vor, von denen einige auch in der Ausstellung zu sehen waren. Viel Spaß beim Ansehen!



Ich freue mich schon sehr, euch bald von weiteren spannenden Projekten zu berichten, am Wochenende findet ein kreatives Projekt zum Thema Obdachlosigkeit geflüchteter Menschen statt und bald steht auch schon der große Weihnachtsbasar an ...


Bis dahin, ganz liebe Grüße aus Thessaloniki!


Eure Hannah



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